Geschichte

Nach zahlreichen schweren Sturmfluten wurden zwischen 1745 und 1746 die Mittelsände (Atenser- und Blexersand) eingedeicht. Der Deich- und Sielbau auf den Mittelsänden wurde im Gegensatz zu früheren Deichbauten in vollem Umfange mit bezahlten freien Arbeitskräften durchgeführt. 

Die königliche Kammer in Kopenhagen startete 1745 den Versuch, mit der Genehmigung des Bedeichungsplanes, die eingedeichten Ländereien zu verkaufen.

Da in den Jahren 1745/46 in den Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst eine Viehseuche, die zusammen 50827 Stück Rindvieh zum Opfer fielen grassierte, solle der Kaufpreis erst im Jahr 1747 fällig werden und zahlreiche Abgaben erlassen werden.

Der dänische König genehmigte den Verkauf am 19. Juli 1745 und ordnete die Ausfertigung der Kaufbriefe an. Die Flächen gingen in den Besitz wohlhabender Beamter über.

Der überwiegende Teil der Ländereien ging im Verlauf von einem halben Jahrhundert aus den Händen der Beamten in den Eigentum von Landwirten über.

Die ersten Grundeigentümer, die mehr als 100 Jück neue Maße [=45,38 a] und mehr Land erwarben, erhielten durch die Kaufverträge das Recht, diese Landstellen durch eigene Erklärung einen Namen beizulegen, der in dem Kaufvertrag ausdrücklich als zukünftiger Name des Gutes verbrieft wurde.

Die heutigen Ortsnamen Nordenham, Schützfeld, Tongern, Königsfeld und Grönland haben in dieser Bestimmung ihren Ursprung.

Die Namen anderer Höfe sind später abweichend von der ersten Fassung in den Kaufverträgen geändert, so Wurthfeld in Wartfeld, Hemme in Stiedtenkron, Neuhavendorfersand in Treuenfeld und später in Alt-Treuenfeld.  Die Namen der Landstellen Reitfeld und Grünfeld sind dagegen völlig verschwunden, da ihre Ländereien mit den Höfen Tongern, Wartfeld und Königsfeld vereinigt worden sind.

Wartfeld

Der Kammerrat und Justizrat Henrichs übernahm von dem Kammerat Anton Nikolaus Wardenburg in Varel 1746 südlich von der Landstelle Tongern 105 ¾ Jück neue Maße und zwar 100 51/64 Jück zu je 100 Rt auf dem Ellwürder Sand und 5 2/5 Jück zu je 90 Rt auf dem Abbehauser Groden. Wardenburg gab dieser Landstelle durch das Schreiben vom 1. August 1745 an die Oldenburgische Kammer den Namen Wurthfeld . Dieser Name ist später aus nicht nachweisbaren Gründen in Wartfeld geändert worden. Der Hof erhielt, weil er über 100 Jück groß war, ebenfalls die Rechte und Pflichten eines adeligen Gutes und wurde mit dem Jährlichen Kanon von 106 Rt belastet.

Wartfeld ging 1762 in den Besitz des Oberjägermeisters von Beaulieu über. Im Jahre 1791 hatte Wartfeld eine Größe von 185 Jück n. M.

Wartfeld hatte 1808 eine Größe von 194 Jück (knapp 100 Hektar) und zeichnete sich schon damals durch ein schönes, massives, zweistöckiges Wohnhaus aus. Von 1836 bis 1861 bewirtschafteten die Brüder Georg und Fritz Müller hier erfolgreich ein Café mit Weinschenke .